Schlinkepütz und das Triangelkonzert

Wie Schlinkepütz entstand

Seit 2012 hat das haifischblaue Monster Schlinkepütz seine Heimat in der Kinderzeitschrift Gecko. Inzwischen sind neun Geschichten entstanden, in denen Schlinkepütz unter anderem Briefträger ist, Frühjahrsputz macht, Geburtstag feiert, seinen Ohrwurm vertreibt oder ein Triangelkonzert spielt. Außerdem sind sechs Geschichten in einem (inzwischen leider vergriffenen) Buch gesammelt erschienen und eine ganz zauberhafte Schlinkepütz-Monsteroper ist in Fürth entstanden. Alles begann während der Frankfurter Buchmesse 2011, als sich Susan Kreller und SaBine Büchner am Gecko-Stand zum ersten Mal trafen …

Susan Kreller: „Ja, SaBine und ich haben uns 2011 kennengelernt. Auf der Frankfurter Buchmesse. Auf einer Verlagsparty haben wir gemerkt, dass uns ähnliche Dinge wichtig sind, zum Beispiel verwaiste Partytomaten. Jemand kam mit einem Tablett vorbei, auf dem sich nur noch eine einzige Minitomate befand. SaBine hat die Tomate aus ihrer Einsamkeit befreit und ich war sehr gerührt. Von da an dachte ich, ich würde SaBine schon ewig kennen. Wie schön, dass Tomaten bei Schlinkepütz nun auch eine ziemlich große Rolle spielen.“

SaBine Büchner: „…ja, die Party-Tomate, wie schön, dass ein kleines bisschen Gemüse einen so verbinden kann :)“

Wie und warum ist die Geschichte von einem zu spät kommenden Monster entstanden bzw. wie hast du, SaBine, die Figur Schlinkepütz entwickelt?

Susan Kreller: „Es fing im letzten Kindergartenjahr meiner Tochter an. Eines Nachmittags ich wollte gerade lossprinten, um meine Tochter vom Kindergarten abzuholen – rief Muriel Rathje an, die Gecko-Chefredakteurin. Sie fragte mich, ob ich Lust hätte, eine neue Geschichte für die nächste Ausgabe zu schreiben. Über Tiere, realistische Kinderfiguren oder Monster gäbe es in dieser Ausgabe noch nichts, ich könnte also wählen. Ich war so spät dran, dass ich mich sehr schnell für ein Monster entschied – eines, das immer zu spät kommt. So wurde Schlinkepütz geboren.“

SaBine Büchner: „Schon mit der ersten Geschichte hatte ich das Gefühl, Schlinkepütz gut zu kennen: Er strengt sich immer wahnsinnig an, trotzdem geht alles fürchterlich schief und dann doch… wie aus Versehen, ganz wunderbar gut aus. Das ist mir sehr vertraut, darum war es ganz leicht, die Figur zu entwickeln: Ein Typ, der von Monsterlich zart bis Ungeheuer ärgerlich alles ausdrücken kann.“

Inwieweit habt ihr euch gegenseitig beeinflusst? Bei einer einzelnen Geschichte ist ja oft zuerst der Text da und dann kommen die Illustrationen dazu. Jetzt ging es aber weiter und du, Susan, hast auch Einzelheiten aus SaBines Bildern aufgegriffen.

Susan Kreller: „Ja, wir beeinflussen uns eigentlich die ganze Zeit gegenseitig: SaBine gibt nicht nur den Inhalt der Geschichten wieder, sondern erzählt ihn künstlerisch weiter. Mich inspirieren diese Bilder dann wieder zu neuen Geschichten. SaBine hatte auch die Idee, dass Schlinkepütz doch auch mal Babysitter sein könnte.“

SaBine Büchner: „Es ist ein großes Vergnügen, wie sich die Welt von Schlinkepütz und seinen Monsterfreunden entwickelt. Ich liebe Susans besonderen Erzählton, die wunderbare Logik, die Wortmalerei… und die Figuren sowieso. Geschichten und Bilder verwachsen miteinander und ich wünsche mir, dass Schlinkepütz noch ganz oft Geburtstag feiert.“

Was meint ihr, warum sind so viele Kinder UND Eltern von Schlinkepütz begeistert?

Susan Kreller: „Vielleicht, weil sich der Humor der Illustrationen und Texte ganz entschieden an Kinder UND Erwachsene richtet. Außerdem ist man nie zu alt, um schusselig zu sein und sich in Schlinkepütz wiederzuerkennen.“

SaBine Büchner: „Vielleicht beruhigt Schlinkepütz mit seinen liebenswürdigen Monster-Eigenheiten jeden, der immer mal mit sich hadert: Irgendwie ist er all das, was man nicht unbedingt sein möchte und darin ist er unwiderstehlich gut.“

Zu den neun Geschichten mit Schlinkepütz!